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Greenlyte Carbon Technologies GmbH

Ein Erfahrungsbericht

Greenlyte Carbon Technologies GmbH

Ein Erfahrungsbericht

Florian Hildebrand, CEO von Greenlyte, erklärt in unserem Interview, was genau sein Unternehmen tut, wie der erste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit geht und vieles mehr.

Sparkasse Essen:
Können Sie bitte kurz mit eigenen Worten erklären, welche Dienstleistungen Sie/Ihr Unternehmen anbieten/t?

Florian Hildebrand:
Wir arbeiten mit Greenlyte an einer Art überdimensionierten Staubsauger, der Kohlenstoffdioxid (CO2) aus derLuft abscheidet und dabei zusätzlich Wasserstoff (H2) produziert. CO2 und H2 können dann z.b. durch Synthesezu Flugzeugbenzin oder chemischen Grundstoffen verarbeitet werden und ersetzen somit schädliches Erdöl oder Erdgas. Wir produzieren sozusagen grüne Rohstoffe aus Sonne, Wasser und Luft.

Sparkasse Essen:
Bitte geben Sie ein kleines Beispiel (so kann man sich besser vorstellen, was genau Sie machen) für Ihre Arbeit.

Florian Hildebrand:
Wir haben im letzten Jahr eine Anlage auf Laborgröße gebaut, die einige Gramm CO2 in der Stunde absorbiert. Nun arbeiten wir an größeren Maschinen, welche mehrere Kilo CO2 pro Stunde absorbieren können. Unsere Tätigkeiten sind eine Mischung aus Laborarbeit, Forschung, Entwicklung, Zusammenbauen und Ausprobieren.

Sparkasse Essen:
Können Sie kurz umreißen, wie es zu der Gründung der Firma kam, von der Idee bis zur Umsetzung und die Zusammenarbeit mit der Sparkasse Essen hierbei einbeziehen?

Florian Hildebrand:
Bevor ich Greenlyte gründete, habe ich ein Softwareunternehmen namens Qualifyze mitgegründet und skaliert. Das Unternehmen war ein großer Erfolg und wir schafften es, ein Team von über 100 Leuten aufzubauen und 8-stellige Umsätze zu erzielen. Mit der Zeit ertappte ich mich jedoch immer häufiger dabei, mehr über den Klimawandel nachzudenken und mir Sorgen zu machen, als tatsächlich am Geschäft zu arbeiten. Schließlich verließ ich meine Rolle als Co-CEO und begann, in Klimaunternehmen zu investieren. Aber um ehrlich zu sein, habe ich schnell gelernt, dass ich wahrscheinlich nicht der beste Investor bin, also begann ich, deutsche Universitäiten nach herausragenden Talenten und IP zu durchsuchen. So lernte ich Dr. Peter Behr kennen und wurde von seiner Technologie so sehr in den Bann gezogen, dass ich alles andere fallen ließ und mich voll und ganz darauf konzentrierte. Peter und ich trafen uns im Sommer 2022 und beschlossen, die IP von der Universität auszugliedern, um Greenlyte zu gründen. Unser dritter Mitgründer, Dr. Niklas Friederichsen, ist ein langjähriger Unternehmerfreund von mir und war ebenfalls sofort Feuer und Flamme. Essen ist für uns ein toller Standort, da wir im Herzen von NRW Zugang zu vielen Talenten und möglichen Kunden haben. Die Vernetzung ins lokale Eco-System, z.B. über die Essener Wirtschaftsförderung, war für uns von Anfang an wichtig und so kam dann auch der Kontakt zur Sparkasse Essen.

Sparkasse Essen:
Bitte geben Sie einen kurzen Einblick in Ihre eigene Vita.

Florian Hildebrand:
Mein Name ist Florian Hildebrand. Ich bin 33 Jahre alt, verheiratet und gelernter Maschinenbau-Ingenieur. Beruflich bin ich seit Jahren als Gründer tätig und beschäftige mich mit neuen Geschäftsmodellen und innovativen Technologien.

Sparkasse Essen:
Wie groß ist das Team der Greenlyte Carbon Technologies?

Florian Hildebrand:
Wir beschäftigen aktuell 16 Vollzeit-Mitarbeiter.

Sparkasse Essen:
Wie war der Ablauf von der Entscheidung zur Existenzgründung bis zur „Eröffnung“ mit der Sparkasse Essen?

Florian Hildebrand:
Wir haben seit der Gründung ca. 8 Millionen Euro an Wagniskapital eingesammelt und waren daher auf der Suche nach einem sicheren Partner, der unser Geld verwahrt, aber auch gut in der lokalen Branche vernetzt ist, um für uns andere Türen zu öffnen.

Sparkasse Essen:
Welche Produkte/Dienstleistungen der Sparkasse Essen haben Sie seit Gründung der Firma genutzt und welche Erfahrungen haben Sie hier gemacht?

Florian Hildebrand:
Bisher haben wir das Girokonto, Datev-Schnittstelle und Kreditkarten genutzt. Zukünftig schauen wir uns jedoch auch Festgeld-Verzinsungen an.

Sparkasse Essen:
Gibt es etwas, das Sie hervorheben könnten bei der Zusammenarbeit mit der Sparkasse Essen?

Florian Hildebrand:
Durch die persönlichen Ansprechpartner bekommen wir stets in kürzester Zeit eine Lösung. Als vor einigen
Monaten die Silicon Valley Bank pleite ging, waren wir in Sorge, da unser Geld bei einer Neo-Bank lag. Zwischen der Entscheidung, am Sonntagabend ein Konto bei der Sparkasse zu eröffnen, und dem Erhalt der Kontonummer am Montagnachmittag vergingen keine 24 Stunden und schon am Dienstagmorgen war unser Geld auf dem neuen Konto. Das war eine Riesenleistung.

Sparkasse Essen:
Welche Tipps würden Sie Unternehmern geben, die nachhaltiger werden wollen?

Florian Hildebrand:
Anfangen. Viele Lösungen sind schon heute da und können schnell eingeführt werden. Trotzdem ist es wichtig, auch den Blick nach vorne zu richten. Wichtige Zukunftstechnologien wie unsere können langfristig nur funktionieren, wenn Unternehmen heute schon etwas wagen und probieren.

Sparkasse Essen:
Was ist für Sie persönlich und Ihr Unternehmen das Wichtigste in puncto ESG?

Florian Hildebrand:
Für mich geht es um einen ernstgemeinten und durchdachten Weg, der begangen wird, weil es das einzig logische und richtige für unsere Umwelt, die Menschen und die Zukunft ist. Leider passiert immer noch zu viel "Greenwashing" oder es werden nur Themen angestoßen, weil sie regulatorisch gefordert werden. Es fehlt oft die Weitsicht, dass wir wie heute nicht mehr weitermachen können.

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